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29.11.2016
Beisetzungsformen in Deutschland und der Welt

Bremen erlaubt Ausstreuung außerhalb von Friedhöfen

Rechtsanwalt, Fachanwalt für Erbrecht und für Agrarrecht  und Notar in Cloppenburg - Herbert Hauke
Autor:

Herbert Hauke

Rechtsanwalt, Fachanwalt für Erbrecht und für Agrarrecht und Notar in Cloppenburg | Cloppenburg

Gängige Bestattungsformen in Deutschland

Die in der Bundesrepublik Deutschland gängigen Beisetzungsformen der Erdbestattung, Feuerbestattung, Seebestattung und Bestattung in einem Friedwald ist jetzt im Bundesland Bremen um eine Möglichkeit erweitert worden. Seit Beginn des Jahres 2015 ist es auf dem Gebiet der Freien Hansestadt Bremen erlaubt, die Asche Verstorbener auch außerhalb von Friedhöfen auszubringen. Diese auch als Ausstreuung bezeichnete Beisetzungsform gab es zuvor auch schon in den Bundesländern Bremen, Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Thüringen. Dort war die Ausstreuung allerdings nur auf dem Friedhofsgelände möglich. Auch jetzt ist der Ausbringungsort in Bremen nicht beliebig wählbar. Es kommen private Grundstücksflächen oder öffentliche Flächen in Betracht, die dafür geeignet sind.

Außergewöhnliche Bestattungsformen

Wer außergewöhnlichere Beisetzungsformen für sich wünscht, muss auf das Ausland ausweichen.

Substratbeisetzung

So gibt es beispielsweise in den Niederlanden, der Schweiz und der tschechischen Republik die sogenannte Substrat-Beisetzung. Hierbei wird ein Substratgemisch aus der Asche des Verstorbenen und Erde hergestellt, in das ein kleiner Baum gesetzt wird. Dieser Baum wir dann später nach der Durchwurzelungsphase irgendwo eingepflanzt.

Asche als Schmuckstück

Wer von seinen Erben als Schmuckstück getragen werden will, kann seine Asche in der Schweiz zu einem synthetischen Diamant pressen lassen. Dabei wird der in der Asche des Verstorbenen enthaltene Kohlenstoff extrem erhitzt und unter sehr hohem Druck über Wochen hin zu einem Diamanten gepresst.

Einfrieren

Kryoniker sehen den Tod nicht als das Ende an, sondern sind der Meinung, dass die Medizin auch irgendwann in der Lage sein wird, ihre Krankheiten, die zum Tod geführt haben, zu heilen. Aus diesem Grunde lassen sie sich nach dem Versterben auf eine Temperatur von -130 °C einfrieren und hoffen später irgendwann einmal geheilt zu werden. Dieses Einfrieren ist nur in Russland und den USA zulässig.

Bestattung im Weltraum

Wer es noch exotischer mag, kann sich mittlerweile auch im Weltraum bestatten lassen. Hierbei wird der Verstorbene eingeäschert und ein Teil der Asche in den Weltraum geschossen. Für diese Art der Bestattung gibt es amerikanische Unternehmen, die sich darauf spezialisiert haben.

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